Innerhalb der Familie haben wir grundsätzlich sehr verschiedene Vorlieben. Ich muss mich jeweils entscheiden, ob ich Brot auftische, Flocken oder Joghurt. Im ersten Fall führt es dazu, dass der Jungtrupp bestimmt eine Stunde am Tisch sitzt, endlos lange auf der Rinde herumkaut und letztlich das Küchenmobiliar mit den klebrigen Fingern vollsaut. Den Kick geb ich mir am liebsten Sonntags - da gibts eh Zopf und auf dem muss man glücklicherweise nicht so lange kauen.
Zweite Variante - Flocken - bietet den Vorteil, dass schnell aufgetischt ist - vorausgesetzt, alle haben die gleichen Vorlieben, was hier bei uns bestimmt nicht der Fall ist. Le Püps bevorzugt Jamadu Haferkissen mit Honig und Rosinen oder aber Rice Krispies mit Vollmilch. Dem kleinen Fräulein wird allerdings schlecht wenn es morgens Vollmilch trinkt. Es kriegt Soyamilch zu ihren Cornflakes mit Rosinen oder Weetabix mit Rosinen und Honig. Ich mag am liebsten All Bran von Kelloggs - mit Rosinen und Magermilch, von der Vollmilch wird mir morgens auch übel und Soyamilch/Reismilch mag ich geschmacklich nicht besonders. Deswegen ist Flockenfrühstück hier ein logistisches und organisatorisches Kunstwerk! Das krieg ich morgens noch nicht hin.
Zuletzt Joghurt: damit hab ich einfach ein persönliches Problem. Fruchtjoghurt kann ich nicht haben weils mir da zu viel Zucker (also auch für die Kinder) drin hat und oft auch zu künstlich schmeckt. Ausserdem hält er nicht lange hin und für Znüni haben wir in unserem Tagesablauf nicht auch noch Zeit. Deswegen gibt es Joghurt (halb Frucht halb Nature) nur vor der Kita, wo es um 9 eh schon wieder reichhaltigen Znüni gibt.
Das einzig wahre ist da für mich Porridge. Den mache ich schon seit Jahren immer wieder gerne, denn die Zubereitung geht schnell und simpel, ist variabel und hält lange satt. Meistens krieg ich erst am frühen Nachmittag wieder Hunger wenn ich frühmorgens eine Portion Porridge gegessen habe. Vor einigen Wochen hab ich es geschafft, ein Rezept zusammenzustellen, das uns allen gleich vorzüglich schmeckt.
Familienporridge für
3 Kaufaule und/oder Zahnlose:
150 g Haferflocken
500ml Wasser (+mehr zum nachgiessen)
300ml Vollmilch
1/2 ausgekratzte Vanilleschote
1 Prise Salz
1 Banane in Scheiben
3 EL Rosinen/Cranberries
1 Hand voll getrockneter Äpfel in kleinen Stücken
zusammen in eine Pfanne geben und langsam aufkochen,
ca. 10-15 Minuten zugedeckt auf kleiner Stufe unter gelegentlichem Rühren kochen und aufquellen lassen bis der Brei sämig ist. Bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist, Milch/Wasser nachgiessen.
Bei den Kindern garniere ich immer noch mit 1 TL Honig, ich mag ihn lieber etwas neutraler.
Dafür gibt es bei mir 1 EL gemischte Nüsse (Haselnüsse, Baumnüsse, Mandeln) obendrauf.
Die gekochten Bananen geben ihre Süsse dem ganzen Brei ab. Meine Kinder sind froh wenn es morgens nicht so viel zu kauen gibt. In dieser Form können sie ihr Müesli prophylaktisch einfach mit der Zunge zerdrücken und schlucken - faules Pack!
Was sie auch mögen, ist daruntergemischte Ovomaltine. Auch mit Ahornsirup oder Sanddornmark lässt sich das Porridge gut süssen.
Der Haferbrei ist schnell zubereitet und ich kann ihn auch kurz zwischen Haare föhnen und Gesicht eincremen mal aufsetzen.
Vollständigkeitshalber gibts hier an letzter Stelle noch das Porridge-Grundrezept, das mit Früchten/Beeren, Joghurt, Nüssen, Datteln, Flocken, Mischverhältnis v. Milch/Wasser (oder auch nur eins von beidem), Zimt, Zucker etc. beliebig variiert werden kann. Manche mischen auch nach dem Kochen einen Tick Sahne oder Butter unter.
Porridge-Basic für 1 Person:
50g Haferflocken
200ml Wasser
100ml Vollmilch
1 Prise Salz
Alles zusammen aufkochen und unter Rühren kochen bis der Brei sämig ist.
Das schottische Orignalrezept wurde nur mit Wasser zubereitet. Dafür wurde ein Glas kalte Vollmilch dazu serviert, wo jeder Löffel mit Porridge hineingetaucht wurde.
In jedem Fall wünsche ich munteres Frühstücksschmatzen!
